Wer mit offenen Augen durch Wohnsiedlungen, Parks oder Spielplätze geht, wird schnell feststellen: Unangeleinte Hunde streifen herum, obwohl es oft klare Regeln gibt, die dies verbieten. Viele Hundebesitzer reagieren auf Beschwerden oder besorgte Blicke mit dem lapidaren Satz: „Der macht ja nichts.“ Doch genau hier liegt das Problem. Es geht nicht darum, ob ein Hund etwas macht oder nicht. Es geht darum, dass es klare gesetzliche Vorgaben gibt, die das Zusammenleben zwischen Hundehaltern und Nichthundehaltern regeln – und die für alle gelten sollten.
Warum gibt es Regeln zur Hundehaltung?
Die Vorschriften zur Hundehaltung sind nicht aus Willkür entstanden, sondern dienen dazu, das harmonische Miteinander zu gewährleisten. Leider sind diese Regeln in den letzten Jahren immer strenger geworden – nicht etwa, weil Hunde per se ein Problem darstellen, sondern weil einige Hundebesitzer durch ihr rücksichtsloses Verhalten für zunehmende Beschwerden gesorgt haben. Ein verantwortungsvoller Umgang mit dem eigenen Hund würde dazu beitragen, dass Gesetze nicht weiter verschärft werden müssen.
Hunde können nichts dafür, dass sich ihre Umwelt in den letzten Jahrzehnten stark verändert hat. Die zunehmende Verstädterung und die dichtere Besiedelung haben dazu geführt, dass Rücksichtnahme wichtiger denn je ist. Als Hundebesitzer trägt man Verantwortung – nicht nur für das eigene Tier, sondern auch gegenüber der Gesellschaft.
Ein besonderes Ärgernis: Hundekot auf Wegen und Wiesen
Einer der häufigsten Kritikpunkte an Hundebesitzern ist das Liegenlassen von Hundekot. Die Vorstellung, dass jemand in eine solche Hinterlassenschaft tritt, ist nicht nur unangenehm, sondern schlicht unhygienisch. Viele Nichthundehalter empfinden dies als Respektlosigkeit, und es fällt letztendlich auf alle Hundebesitzer zurück, auch auf diejenigen, die gewissenhaft mit Tütchen unterwegs sind.
Dabei sollte das Entfernen von Hundekot eine Selbstverständlichkeit sein – so wie das Windelwechseln bei Babys oder das Aufräumen nach einem Missgeschick eines Kindes. Wer sich einen Hund anschafft, sollte sich darüber im Klaren sein, dass dies dazugehört. Es ist eine grundlegende Pflicht gegenüber der Gemeinschaft.
Freilauf ja – aber an den richtigen Orten
Hunde brauchen Bewegung und sollten die Möglichkeit haben, frei zu laufen und zu spielen. Doch das kann nicht auf Kosten derer gehen, die sich an Regeln halten. Hierfür gibt es ausgewiesene Freilaufflächen, sei es eingezäunte oder offene Gebiete. Wer seinen Hund frei laufen lassen möchte, sollte bereit sein, solche Orte gezielt aufzusuchen.
Es ist nachvollziehbar, dass es bequemer ist, den Hund einfach in der Wohnsiedlung oder auf der nahen Wiese laufen zu lassen, doch dies kann für andere Menschen eine Belastung darstellen. Nicht jeder hat Freude an einem freilaufenden Hund, sei es aus Angst, aus schlechten Erfahrungen oder einfach, weil er sich in Ruhe bewegen möchte.
Die Leine ist keine Strafe, sondern ein Zeichen von Verantwortung
Ein gut trainierter Hund kann auch an der Leine ein angenehmer Begleiter sein. Die Leine sollte nicht als Strafe angesehen werden, sondern als ein Mittel, um Rücksicht auf andere Menschen und Tiere zu nehmen. Hunde können sich auch an der Leine sicher fühlen, wenn sie entsprechend daran gewöhnt und trainiert wurden. Wer seinen Hund konsequent an das Laufen an der Leine gewöhnt, sorgt dafür, dass Spaziergänge entspannter verlaufen – für Mensch und Tier gleichermaßen.
Rücksicht beginnt bei kleinen Dingen
Es sind oft die kleinen Gesten, die ein gutes Miteinander ausmachen. Dazu gehört beispielsweise:
- Nicht unaufgefordert auf andere Hunde zuzusteuern, vor allem nicht, wenn der andere Hund nervös wirkt oder sein Halter sich bemüht, Abstand zu halten.
- Respekt gegenüber Menschen, die sich unwohl mit Hunden fühlen.
- Das Aufsuchen von geeigneten Plätzen für den Freilauf.
- Das konsequente Wegräumen von Hundekot.
Letztendlich geht es um Respekt und gegenseitige Rücksichtnahme – Werte, die nicht nur im Umgang mit Hunden, sondern in allen Lebensbereichen wichtig sind. Ein bewusster und rücksichtsvoller Umgang kann dazu beitragen, dass das Miteinander zwischen Hundehaltern und Nichthundehaltern entspannter und angenehmer wird.